Herrentanzgruppe der BNZ feiert “jecken Jebuurtsdaach”
von Walter Correnz
Vor etwas mehr als 11 Jahren im Herbst 2008 begab es sich bei einer gemütlichen Herrenrunde, dass man mal wieder über die guten alten Zeiten schwadronierte. Mit Blick auf das Programm der letzten Sitzungen fiel dann schnell der Satz: „Ach, wat wor dat fröher schön … als die BNZ ihre Sitzungen noch überwiegend mit eigenen Kräften gestalten konnte“. Diese Worte ließen dem damals schon umtriebigen Kommandanten Berti Heiartz keine Ruhe und er machte sich auf die Suche nach Mitstreitern, um eine Männer-Tanzgruppe nach den alten BNZ-Traditionen zusammenzustellen. Schnell waren aus den Reihen der Funken 10 Karnevalsbegeisterte gefunden, und man nahm sich vor, trotz der kurzen Anlaufzeit von nur vier Monaten in den BNZ-Sitzungen 2009 als „Kölsche Originale“ aufzutreten. Den Planungen folgten viele Abende schweißtreibenden Übens mit der anfangs oft dem Verzweifeln nahen Trainerin Sonja Gericke. Die Sitzungen selbst übertrafen dann alle Erwartungen: die Zuschauer waren von den Kölschen Originalen restlos begeistert und forderten sogar lautstark eine Zugabe.
Der große Erfolg motivierte natürlich zum Weitermachen und so entwickelte sich in den folgenden Jahren eine fast schon professionell arbeitende Tanzgruppe. Dies war zum großen Teil der Trainerin, Sonja Gericke, zu verdanken. So klein sie war, so groß war der Respekt, den die “Jungs“ vor ihr hatten. Mit Disziplin und Konsequenz zog sie ihre Trainingseinheiten durch und als sie schwanger war und nicht nach Bedburg kommen konnte, bestellte sie die Truppe kurzerhand zum Proben in ihr Wohnzimmer in Titz ein. Sie setzte auch ein striktes Alkoholverbot bei den Proben und vor den Auftritten durch und ließ sich auch nicht mit Cola-Getränken überlisten („Komm, lass mal riechen.“). Aber es wären keine richtigen Zünftler, wenn die Herren nicht Auswege gefunden hätten und so wurden schnell die jungen Funken dazu verdonnert, Wache zu schieben, damit alle verdächtigen Getränke schnell vernichtet werden konnten, bevor Sonja auftauchte.
War die Trainerin für die tänzerische Arbeit zuständig, zuerst Sonja Gericke, in den letzten Jahren dann Jessica Hemmersbach, so war und ist Wolfgang Müller die „gute Seele“ und der Coach der Truppe. Er koordiniert die Abläufe und hat auch heute noch die Fäden in der Hand.
Im Laufe der Zeit mussten einzelne Mitglieder aus verschiedenen Gründen ausgetauscht werden; gleich im ersten Jahr nach der Premiere gab es einen herben Verlust, als der Gründer Franz-Josef Esser im Herbst 2009 viel zu früh verstarb. Der Kern der Gründertruppe ist allerdings auch heute noch dabei. Sie nehmen gerne die manchmal strapaziöse Trainingsarbeit mittwochs abends im Schützenheim auf sich und kommen auch, wenn nötig, zu Zusatzeinheiten ins MOVE. Jammern über die altersüblichen Beschwerden am nächsten Morgen („he deit et wieh … un do deit et wieh“) gilt nicht, entscheidend ist der Spaß an der Freud`.
Jahr für Jahr wurden die Tänze neu choreographiert und den auch manchmal wechselnden Kölsche-Original-Figuren angepasst; zuletzt kamen sogar einige akrobatische Hebe- und Wurf-Figuren dazu.
2019 jährt sich der Premierenauftritt zum 11. Mal; passend zum „jecken Jebuurtsdaach“ heißt das diesjährige Tanzmotto „Für die Iwichkeit“. Wir dürfen uns freuen auf die Tanzpaare Kammerdiener und Kammerkätzchen (Paul Heinz Müller und Wolfgang Moll), Bestemo und Bestva (Norbert Müller und Carsten Esser), Willi Millowitsch und Funky Mary (Berti Heiartz und Norbert Walter), Speumanes und Röschen (Lars Dresen und Wolfgang Beyer) sowie Hänneschen und Bärbelchen (Udo Feldewerth und Wolfgang Müller).