Die DNA eines Karnevalsvereins wie die Bedburger Narrenzunft ist die Gemeinschaft, das gesellige Beisammensein und der Zusammenhalt. So kann sich jeder vorstellen, dass die Einschränkungen der Corona-Pandemie die Zunft bis ins Mark getroffen haben.
Daher hatte die Kommandantur die Zünftler nach zwei Jahren der Entbehrung am 30.04.2022 zum „Neustart“ eingeladen. Und wo sollte für eine so traditionsgeladene Gesellschafft wie der Bedburger Narrenzunft und für einen solchen Anlass der beste Ort sein? Natürlich in der guten Stube der Stadt – im Arkadenhof auf Schloss Bedburg. Dieser wurde in „Rot und Weiß“ gehüllt – und schon war der Rahmen gegeben, um einen ehrwürdigen Abend zu begehen. Dort, wo schon so viele schöne Stunden und Momente die Geschichte der Zunft geprägt haben, wurde mit dem Neuanfang nach der grässlichen Pandemie ein neues Kapitel in der Zunftgeschichte aufgeschlagen. Nachdem der Anfang noch von ein bisschen Zurückhaltung geprägt war, wurde schnell klar, dass Zünftler gesellige Menschen sind und die Gemeinschaft benötigen.
Getoppt wurde das Gefühl, wieder gemeinsame Stunden verleben zu können, nur vom Auftritt der BNZ-PÄNZ, die sich in bestechender Frühform präsentierten – als hätte es für sie nie eine Pause gegeben.Auch bei den Pänz wurde ein neues Kapitel aufgeschlagen. Nachdem die Truppe seit mehr als einem Jahrzehnt von Silke Coenen und Alexandra Görgens betreut wurde, haben am 30.04.2022 Alexandra Engels, Jana Wurzbacher und Christine Dresen den Staffelstab übernommen. Ein RIESENDANK – sowohl an die „alte“ Besetzung, als auch an die Nachfolgerinnen. Die Zunft weiß diesen Einsatz zu schätzen und sieht dies bei weitem nicht als Selbstverständlichkeit.
Nachdem die vielen neuen Mitglieder an die Gepflogenheiten der Zunft gewöhnt und viele neue Bierdeckel unterzeichnet worden waren, brachte Marcus Treinen alias „Mr. Tottler“ den Arkadenhof zum Mitsingen und spielte wohl die längste Zugabe der Musikgeschichte.
Beseelt von den herrlichen Klängen „kölscher Tön“ im Widerhall des Arkadenhofs ging so manch neuer Funke stolz mit seinem Gewehr nach Hause – und auch die erfahrenen Zünftler waren froh, dass Corona die Zunft nicht klein bekommen hat.
Wir haben die Geselligkeit nicht verlernt und die Spatzen pfeifen es schon vom Dach des Schlosses: dieser Abend könnte der Beginn einer schönen neuen Tradition gewesen sein.