Großer Orden 2023 – Laudatio für Dr. Wolfgang Moll
von Dr. Georg Kippels
Wir mussten uns in den letzten beiden Jahren an so einiges gewöhnen, was wir nicht für möglich gehalten haben. Das gilt auch für die Verleihung des Großen Ordens der Bedburger Narrenzunft an Mitglieder, die sich in besonderem Maße um die Zunft verdient gemacht haben. Im Jahre 2022 fand keine Sitzung statt und konsequenterweise wollten wir ohne diesen Rahmen weder nominieren noch verleihen.
Wie im Liederheft vermerkt, fiel diese lange Tradition einfach aus. Damit ist es in der Session 2022/ 2023 glücklicherweise wieder vorbei.
Für die nicht so Eingeweihten stellt sich vielleicht die Frage, wie und wer die Nominierung denn durchführt. Zu Zeiten des großen Vorsitzenden Hans Schievenbusch existierte in seiner Geldbörse ein bestgehütetes Blatt mit sorgfältig ausgewählten Namen, die feierlich bekannt gegeben wurden. Seine Wahl war immer höchst treffend. Diese einmalige Kompetenz wollte sich unsrer heutiger Vorsitzender, Dr. Georg Kippels, nicht anmaßen und gründete kurzerhand den Ordensrat, der in der Zwischenzeit in den Ältestenrat übergegangen ist. Mitglieder sind langjährige Funktionsträger, die alle auch schon den Orden erhalten haben und deshalb frei von eigenen Interessen sind. Dieser Rat tagt geheim und im Verborgenen und verkündet wie beim Oskar in Hollywood seine Entscheidung. Die Beratung bleibt geheim wie bei der Papstwahl.
Und dieses Jahr? The Winner is Dr. Wolfgang Moll!
Der Verdienst um den Orden erschließt sich zwanglos aus seiner Vita bei der BNZ. Der gebürtige Morken-Harffer aus dem Jahre 1959 trat nicht etwa wegen der Erfüllung eines Kindheitstraumes 1997 in die BNZ sein, sondern weil er eine Wette verloren hatte. Wie er selbst sagt, gegen eine Frau – und er hätte die Wette eigentlich nie verlieren können und dürfen. Das ist deshalb schon alleine eine Erwähnung wert, weil der Einfluss von Frauen – jedenfalls offiziell – in der BNZ noch Luft nach oben hat und die meisten Mitgliedschaften der Unkenntnis um Unterschriften auf Bierdeckeln geschuldet sind. Das war aber dann eine glorreiche Niederlage, weil in der Zwischenzeit die beiden Söhne – Marcel und Michael – die er gemeinsam mit seiner lieben Frau Gabi hat, Mitglieder sind und Gabi in der Zwischenzeit die Senatoren verstärkt. Also eine frühe Phase einer Pandemie, genannt BNZ-Fieber.
Glücklicherweise hat der Diplomingenieur für Luft- und Raumfahrttechnik jedenfalls karnevalistisch seine berufliche Fähigkeit umgesetzt. Von Beginn an Funke, der auch heute noch die Bühne stürmt und vermutlich die meisten Funkenauftritte in der Geschichte der BNZ hat. 2004 wurde er als stv. Vorsitzender in den Vorstand gewählt und ist dort bis heute der Analyst im Hintergrund. Im BNZ-Männer-Ballett ist er als Kammerkätzchen ein Augenschmaus. Das Faible für weibliche Rollen hat er in der Session 2005/2006 als Jungfrau im Dreigestirn an der Seite des unvergessenen Franz Josef Esser als Prinz und Josef Sterken als Bauer fortgeführt. Im letzten Jahr wollte er als Prinzenführer des Dreigestirns mit Prinz Carsten Esser, Jungfrau Andreas Hünten und Bauer Lars Dresen für Pünktlichkeit bei den Auftritten sorgen. Die Geschichte dieser Proklamation ist bekannt und auch ein Opfer von Corona und musste verschoben werden. Wir hoffen alle, dass das mit dem Verschieben nicht zu seinem Markenzeichen wird. Wir sind aber alle guten Mutes.
Dr. Wolfgang Moll ist Karnevalist aus Leidenschaft und er brennt für die Zunft, wobei er auch bei aller Fröhlichkeit immer die wichtigen und nüchternen Entscheidungen im Hintergrund nie aus dem Auge verliert. Wenn er aber mal über die Stränge schlägt, was nur ganz selten vorkommt, haben seine Kommentare die Durchschlagskraft einer Rakete. Er hat es eben gelernt.
Obwohl er lieber aus der zweiten Reihe arbeitet und dort die zuverlässige Größe des Vorstands ist, müssen wir ihn jetzt einmal in die erste Reihe holen und den Großen Orden verleihen.
Herzlichen Glückwunsch Dr. Wolfgang Moll! Du hast es verdient!
Dreimol vun Hätze Bebber alaaf.
Euer
Dr. Georg Kippels
1. Vorsitzender der BNZ v. 1886