In einem Jubiläumsjahr versteht es sich fast von selbst, dass natürlich auch Historienforschung betrieben werden muss. Um aber auch ein angemessenes Verhältnis zur eigenen Vergangenheit zu erhalten, empfiehlt es sich, einige Vergleiche anzustellen.

 So schickte sich eine Abordnung der BNZ v. 1886 im Herbst 2010 an, in die Domstadt zu reisen, um dort unsere großen Vorbilder zu besuchen und zu erforschen. Was liegt in diesem Fall näher, als die „Kölsche Funke rut-wieß vun 1823 e.V.“ aufzusuchen, die auch in Köln als absolutes Urgestein des Kölner Karnevals gelten. Man beachte – die erste Parallele zur BNZ für Bedburg.

 Am frühen Nachmittag trafen die Entdecker wissensdurstig am Sachsenring am Stammsitz der Roten Funken, der Ulrepforte oder besser bekannt unter dem Namen Ülepooz, ein. Vor uns erhob sich ein imposantes Gebäude, das schon von weitem seine lange Geschichte würdevoll zum Ausdruck bringt.

Sehr herzlich wurden wir in den Versammlungsräumen empfangen und liebevoll von den Fremdenführern befragt, ob die Ausführungen Hochdeutsch oder „op kölsch“ erfolgen dürften.

Vertraute Töne ließen sofort die Erfurcht schwinden und es schloss sich eine zweistündige Reise im Eiltempo durch die Kölner Stadtgeschichte und natürlich die Geschichte der Roten Funken an.

Der Chronist berichtet sicher nichts Überraschendes, dass auch und wahrscheinlich gerade eine so traditionsreiche Gesellschaft wie die Roten Funken so manche Höhen und Tiefen hinter sich bringen mussten. Prägend für den Karneval muss aber ganz offenbar sein, dass man sich nicht nur einfache Aufgaben stellt, sondern trotz Ehrenamt und mehr oder weniger begrenzter Mittel, sich der Brauchtumspflege verhaftet sieht.

So ist es auch zu erklären, dass dieses besondere Bauwerk nach dem Krieg 1955 in den Besitz der Roten Funken kam mit der Verpflichtung es wieder herzustellen und zu erhalten. Die Arbeiten dauerten auch bis ins Jahr 2000, bis man die besondere Pracht wieder in voller Blüte bestaunen durfte.

Wer allerdings  glaubt, dass auch der Kölner Rote Funke nicht zu liebevollen Details neigt, die vielleicht nicht wirklich nötig sind, das Erscheinungsbild aber deutlich aufwerten, dem empfehle man einen Blick in den Keller und die Versammlungsräume, die bis in die kleinste Ecke mit dem Leben und Wirken der Roten Funken geschmückt sind.

Der Ausflug wurde beendet mit einem Blick von der Spitze der Ülepooz auf den Dom, was zwangsläufig dem Karnevalisten die Rührung in die Augen treiben musste.

Einige gepflegte Kölsch im Anschluss regten dann zusätzlich die Fantasie der Reisenden in Sachen Brauchtum für eigene Projekte an.