Eine Ära geht zu Ende – Der Rheinische Hof

(Mai 2016) Sucht man nach der Bedeutung des Wortes Ära bei Wikipedia, so heißt es dort, es handele sich um ein bedeutendes Ereignis, das viele Menschen positiv nachhaltig beeinflusst hat.

Der Rheinische Hof als Restaurant und die Verbindung mit der Bedburger Narrenzunft haben mit Sicherheit viele Menschen, nämlich die Mitglieder der Zunft und auch deren Familien positiv und nachhaltig beeinflusst.

Ein Jahresablauf der Zunft ohne mindestens zwei Treffen im Rheinischen Hof war seit Jahrzehnten undenkbar gewesen. Der Chronist muss trotz seines nicht mehr ganz jungen Alters eingestehen, dass die genaue Entstehung dieser Tradition nicht exakt in den Archiven hinterlegt ist. Berücksichtigt man aber, dass wir den Inhaber  und Senator Lothar Büntgen im Jahre 2016 zur Abschlussversammlung zu seiner 50-jährigen Mitgliedschaft beglückwünschen durften, könnte die Vermutung einer ähnlich langen Geschichte nicht außerhalb der Wahrscheinlichkeit liegen.

Der Rheinische Hof oder liebevoll abgekürzt „Bei Büntgens“ und Veranstaltungen der BNZ waren so etwas wie die Jahreszeiten und fast schon ein Naturgesetz. Neben den regelmäßigen Terminen gab es dann noch die legendären Schirmherren-Essen, zu denen die  Schirmherren Max Reiners und später Robert Krall unter höchstpersönlicher Beratung von „Gott Vater“ Hans Schievenbusch einlud,  und auch das traditionelle Fischessen, mit dem der Abschluss des Straßenkarnevals begangen und eine Nachlese der Session durchgeführt wurde.

Ich erlaube mir als Chronist auch die weitere mutige Behauptung, dass es wohl kaum einen Bedburger gibt, der nicht mindestens einmal im Leben eine Feier bei „Büntgens“ begangen hätte. Geburt, Taufe, Kinderkommunion, Verlobung, Hochzeit in Silber und Gold, runde Geburtstage, Jubiläen und leider auch Beerdigungen – alle Ereignisse gab es auf der Neusser Straße und immer mit der zuverlässigen Qualität aus der Küche Büntgen , wo Ehefrau Regina ihre besonderen Fähigkeiten einbrachte.

Die Verbundenheit beruhte aber auch auf Gegenseitigkeit, was sich durch eine Fünfzigjährige Mitgliedschaft von Lothar Büntgen und seine langjährige Zugehörigkeit zu den Senatoren ausdrückte.

Die Liste der persönlichen Erinnerungen ist unendlich lang und es wird einem schon wehmütig ums Herz, wenn man heute an den dunklen Fenstern vorbei fährt.

Der einzige, aber doch gewichtige Vorteil für Regina und Lothar Büntgen ist aber der, dass sie jetzt selbst einmal mitfeiern können und sich nicht um das Wohl ihre Gäste kümmern müssen.

Ein wohlverdienter Ruhestand, den wir gerne gemeinsam begehen wollen und bei dem über alte Zeiten und Feiern „bei Büntgens“ in Erinnerungen geschwelgt wird.

Herzlichen Dank für die wunderbaren Jahre und Eure vorbildliche Gastfreundschaft.

Ein „Dreimol von Hätze Bebber Alaaf“ auf Lothar und Regina und den Rheinischen Hof.

Autor Dr. Georg Kippels