20.01.2018: Besuch der “Öcher Duemjroefe” in Aachen mit gleich mehreren Premieren. 
Die BNZ-Pänz legten am Nachmittag vor mit der Präsentation ihres neuen Tanzes. Am Abend folgte die Stadtwache mit ihrem vollen Programm. Die Fanfaren stellten ihr neues Musikstück vor, die neu formierten Marketenderinnen legten mit ihrer Bühnenpremiere erfolgreich nach und die Funken und Tanzpaare glänzten mit ihrem harmonisch aufeinander abgestimmten Auftritt. Sonderapplaus erhielt Erik Becker-Reisiger, der kurzfristig als Tanzoffizier eingesprungen war und mit seinen tänzerischen Qualitäten überzeugte.
Zum Ausklang leerte man anschließend im Vereinslokal “Altstadtstuben” in froher Runde einige “Pittermännchen”; Präsident Wolfgang Correnz ehrte die Vereinswirtin mit dem Sessionsorden. 

11 Jahre Freundschaft: Bedburger Narrenzunft von 1886 e.V.   und   Rathausgarde Öcher Duemjroefe 1953 e.V.

(von Walter Correnz)

Die jetzt schon ins 12. Jahr gehende Freundschaft zwischen der Bedburger Narrenzunft von 1886 e.V. und der Rathausgarde Öcher Duemjroefe 1953 e.V. ist eng mit dem Namen Schievenbusch verbunden. Dr. André Schievenbusch, ein Sohn des legendären langjährigen Vorsitzenden der BNZ, Hans Schievenbusch, war natürlich von klein auf Mitglied der BNZ. Beruflich zog es ihn jedoch früh nach Aachen; er arbeitet heute dort als Geschäftsführer im Forschungs- und Entwicklungszentrum „Access“ an der RWTH Aachen in der anwendungsorientierten Forschung in den Bereichen Luftfahrt, Automobil, Energie und Medizin. Einmal vom Karneval infiziert, konnte und wollte er auch in Aachen nicht ganz ohne Fastelovend leben. In der „Rathausgarde Öcher Duemjroefe 1953 e.V.“ fand er bald die passende Gesellschaft und wurde Mitglied in deren uniformierter „Närrischen Streitmacht“. Als „echter Schievenbusch“ brachte er sich auch gleich aktiv in die Vereinsentwicklung ein und rief 2007 das „Öcher Fastelovendsbiwak“ ins Leben – ein großes 2-tägiges Fastelovendsfest mit ca. 1600 Gästen aus 50 Vereinen – mittlerweile ein fester Bestandteil im Aachener Karnevalskalender und im Programm des Aachener Karnevalsprinzen. Der Größe und Bedeutung des Festes angemessen, präsentiert sich auch der Veranstaltungsort: die altehrwürdige Aula Carolina, ein ursprünglich als Kirche genutztes imposantes Bauwerk in der Aachener Pontstraße.

Von Beginn an folgte die BNZ natürlich gerne den Einladungen ihres alten Zunftbruders und besuchte fortan in jedem Jahr das Biwak – im Jahr 2012 sogar auch die große Sitzung der Öcher Duemjroefe im Eurogress Aachen. Im Gegenzug bereicherten die Duemjroefe die BNZ-Prunksitzung mit einem farbenprächtigen Auftritt.
Am 28. Januar 2017 war es der BNZ daher eine große Freude, mit der kompletten Stadtwache und dem frisch proklamierten Dreigestirn samt großem Gefolge zum närrischen Jubiläum, dem 11. Öcher Fastelovendsbiwak, nach Aachen reisen zu können. Es wurde ein toller Abend. Viele Aachener Passanten rieben sich erstaunt die Augen, als die BNZ vom Parkplatz ihres Busses aus einen spontanen Zug organisierte und unter den Klängen des Fanfarencorps durch die Pontstraße zur Aula Carolina marschierte. Dr. André Schievenbusch begrüßte sie herzlich und war natürlich an den letzten Neuigkeiten aus Bedburg und insbesondere der Zunft interessiert. Besonders freute er sich darüber, in den Reihen der BNZ einige Verwandte aus dem Schievenbusch-Clan wiederzusehen. Auf der Bühne folgte eine tolle Darbietung der anderen, und die BNZ reihte sich mit ihrem gelungenen Auftritt standesgemäß ein. Gut gelaunt verteilten Prinz Norbert und Präsident/Prinzenführer Wolfgang Correnz die Dreigestirn- und Sessionsorden an Schievenbusch und den Öcher-Duemjroefe-Präsidenten Thomas Sieberichs.

Bleibt am Ende noch zu klären, was denn der Vereinsname nun wirklich bedeutet: „Duemjroefe“– ein für „uns Kölsche“ eigentlich doch sehr fremd klingender Begriff.
Die zunächst im Hinblick auf die Domstadt Aachen naheliegenden Wortverbindungen „Duem – Dom“ und „Jroefe – Grafen“ führen zwar durchaus in die richtige Richtung, liefern aber noch nicht die endgültige Klärung, wie ein Blick in die Vereinshistorie der KG verrät. Tatsächlich findet sich der wahre Ursprung des Wortes im alten Aachen des 13. und 14. Jahrhunderts wieder. In der Sessions-Schrift 2017 der Rathausgare Öcher Duemjroefe 1953 e.V. (S. 20 und 36) ist nachzulesen, dass in jener Zeit die Stadt Aachen in verschiedene Grafschaften aufgeteilt war, wie Adalbertgrafschaft, Jakobsgrafschaft und eben die Domgrafschaft, die den Altstadtkern rund um den heutigen Dom umfasste. Einigen Quellen zufolge waren die „Duemjroefe“ Mitglieder einer Art Bürgerwehr, die die Bürger ihrer Grafschaft und den Dom bei Feuer- oder Kriegsgefahr vor Gefahren beschützten. Andere Historiker ziehen Verbindungen zu den Pfalzgrafen, die als Kurfürsten von der Pfalz lange Zeit die Schirmherrschaft über Aachen hatten und, da in der Bevölkerung meist nicht gut gelitten, oft mit dem Schimpfwort „Duemjroefe“ bezeichnet wurden, womit so etwas wie „Straßenjunge“ oder „liderlicher Strick“ gemeint war. Im Laufe der Zeit wandelte sich die Bedeutung des Wortes in „Bengel“ oder „Lausbub“ und beschreibt heute „muntere junge Burschen, die das Herz auf dem rechten Fleck tragen und sich durch Pfiffigkeit auszeichnen“.
Damit ist nun auch klar, dass die Bezeichnung „Duemjroefe“ tatsächlich sehr gut zu einer Karnevalsgesellschaft passt.